Schon über 1000 Besucher
Über 30 Gruppen wurden durch die Ausstellung geführt, mit den zusätzlichen Besuchern waren es zur "Halbzeit" über 1000 Gäste. Die Resonanz auf Führungen ist so positiv, dass am Samstag und Sonntag jeweils um 15:00 und 16:00 Uhr zusätzliche Führungen für Interessierte angeboten werden. Eine Anmeldung zu diesen Führungen ist nicht nötig.
Hunger gehe alle an und sei ein Skandal, doch man habe sich daran gewöhnt, heißt es bei der Ausstellung. Den Teilnehmern werde aber sehr schnell klar: wenn man sich darauf verlasse, dass von oben etwas passiert, werde man das Millenniumsziel, die Hungernden bis zum Jahr 2015 zu halbieren, nie schaffen.
Also sollte jeder kleine Beiträge im Alltag dazu liefern. "Wenn zehn Menschen bei uns fairen Kaffee trinken, kann eine Kaffeebauernfamilie menschenwürdig leben", so Ruth Dorner bei einer ihrer Führungen.
Um den Wert von Nahrungsmittel vor Augen zu führen, lässt Birgitt Rupp die Schüler am Maisstampfer aus Afrika Mehl erzeugen. "Wenn wir vor dem Kuchenbacken so erst das Mehl stampfen müssten, hätte ein Kuchen einen ganz anderen Wert".
Auch das Argument, Biowaren oder regionale Produkte wären zu teuer, werde anhand von Fakten widerlegt: 1960 gab man für Lebensmittel die Hälfte des Einkommens aus. Heute seien es elf Prozent.
Wenn die Schüler aufgefordert werden, einen Korb mit Lebensmittel nach bio, fair und regional zu sortieren, merken sie sehr schnell, wie man als Verbraucher oft getäuscht werde. "Das muss man noch viel klarer für den Verbraucher kennzeichnen. Beim Einkaufen habe ich nicht viel Zeit, da will ich nicht das Kleingedruckte lesen müssen", so ein Schüler der Berufsfachschule für Pflegeberufe.
Am Ende der Führung soll klar sein, was der eigene Einkaufskorb mit dem Hunger in der Welt zu tun hat. Als beliebter Abschluss der Ausstellung erweist sich der schiefstehende Kicker. Hier kann jeder nochmals erfahren, dass es Menschen mit besseren und Menschen mit schlechteren Voraussetzungen gibt. Sehr schnell aber werden die Klötze zum Unterlegen geholt, denn man will ja fair spielen.