Interkulturelles Forum im Bürgerhaus
Im Bürgerhaus fand im Rahmen des interkulturellen Forums ein moderierter Workshop statt, bei dem sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger eingebracht haben. Anlass war die Erstellung einer Zwischenbilanz zum Leitprojekt Interkulturelle Begegnung aus dem Stadtleitbild.
Nach dem Rückblick auf die Integrationsarbeit der letzten Jahre in Neumarkt durch Stadtrat und Integrationsbeauftragten Rainer Hortolani erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den drei Themenbereichen Familie, Freiwilliges Engagement und Stadtentwicklung eine Bestandsaufnahme, sammelten aber auch zahlreiche neue Ideen.
Zunächst wurden förderliche Strukturen und Projekte bzgl. der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund genannt, darunter u.a. der Ludwigshain als Spielplatz und Treffpunkt, der von der Stadt Neumarkt organisierte Neubürgerempfang, das internationale Kinderfest des Türkisch-Islamischen Vereins, die Angebote des Bürgerhauses wie Land & Leute und Cafe der Welt sowie die Integrations- und Deutschkurse der Volkshochschule und der Initiativgruppe.
Defizite sehen die Teilnehmer z.B. bei der Information über Veranstaltungen, die oftmals zu einseitig beworben werden. Hier ist noch Luft nach oben, um neue Zielgruppen anzusprechen und vor allem auch Menschen mit Migrationshintergrund zu erreichen. Dies wird u.a. auch nach dem Abschluss von Integrationskursen deutlich, wenn Anschlussangebote fehlen bzw. diese den Betroffenen nicht bekannt sind. Beobachtet wird auch, dass es bisher keine offizielle Vertretung der Migranten und Migrantinnen gibt und dass in Schlüsselpositionen kaum Menschen mit Migrationshintergrund beruflich tätig sind.
Schließlich sammelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch konkrete Vorschläge zur weitergehenden Förderung der Integration in Neumarkt. Hierzu gehören beispielsweise Führungen in Museen und Kultureinrichtungen für Deutschlernende, um deren Zugang zum öffentlichen Leben in der Stadt zu erleichtern. Auch ein Schulprojekt Du bist Neumarkt wäre denkbar, um den aus anderen Ländern zugereisten Kindern und Jugendlichen Hintergrundwissen zum Anfassen zu bieten oder auch um einen interkulturellen Tag in der Schule zu organisieren. Einige sehen einen wichtigen Ansatz darin, dass Broschüren und Flyer mehrsprachig angeboten werden sollten, um einen niederschwelligen Zugang zu bestimmten Angeboten zu ermöglichen. Für andere steht eher die spezifische Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache im Vordergrund, vor allem auch in Bezug auf notwendige Fachsprachen im Beruf.
Das Team des Bürgerhauses wird die zahlreichen Vorschläge in den nächsten Wochen auswerten und entsprechende Möglichkeiten der Umsetzung prüfen. Weiterhin fließen die Ergebnisse des Workshops auch in den Zwischenbericht zur Umsetzung des Stadtleitbildes mit ein. Stadtrat Rainer Hortolani bedankte sich für die engagierte Mitarbeit im interkulturellen Forum und sicherte seine Unterstützung zu.