Ist Ehrenamt nur Frauensache?
Foto Herbert Meier: Bachelorabsolventin Ilona Blomeier überreicht ihre Arbeit an Amtsleiter Ralf Mützel und FAN-Vorsitzende Vera Finn
Die Freiwilligen Agentur Neumarkt beauftragte im Frühjahr eine Studie zum Thema „Ehrenamt in Neumarkt“. Diese wurde nun in Anwesenheit von Organisationen und Vereinen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Frau Professor Dr. Doris Rosenkranz von der Fakultät Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Nürnberg fand mit Ilona Blomeier eine Studentin aus dem Landkreis Neumarkt, die Ihre Bachelorarbeit über das freiwillige Engagement in Neumarkt schrieb. Wie sieht das Ehrenamt in Neumarkt aus? Wer engagiert sich? Wer hat Bedarf an Freiwilligen? Was kann man verbessern? Wo gibt es noch Potenzial? Was ist das Ehrenamt wert?
Ilona Blomeier führte zahlreiche Interviews mit Vereinen und sozialen Einrichtungen der Jurastadt und gab nun ihre Handlungsempfehlungen für die FAN weiter. „Besonders interessant erscheint uns dabei, dass Frau Blomeier nicht nur die bei uns gemeldeten Organisationen befragt hat, sondern auch Vereine, die bisher noch nicht mit uns in Kontakt getreten sind“, erklärt FAN-Vorsitzende Vera Finn bei der Vorstellung der Bachelorarbeit.
Die wichtigsten Erkenntnisse waren, dass viele Vereine Nachwuchssorgen haben: „Es werden noch mehr Freiwillige benötigt, um das Angebot auch in Zukunft abdecken zu können. Einige Organisationen können ohne Ehrenamtliche nicht fortbestehen“, brachte es Gerhard Schmirler vom THW auf den Punkt. Erstaunlich auch, dass das Ehrenamt in Neumarkt weiblich ist, denn lediglich 20 % sind Männer. Während die Frauen in sozialen Bereichen tätig sind, leisten Männer im Sport viel freiwillige Arbeit.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Politik das Ehrenamt mehr anerkennen und auch finanziell fördern sollte. Rentenanwartschaftszeiten oder andere Vergünstigungen wären wünschenswert.