Land & Leute - Irak
Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, als 15jähriges Mädchen sein Heimatland vor fremden Menschen zu präsentieren, umso mehr, wenn man erst seit 15 Monaten nach einer abenteuerlichen Flucht in Deutschland angekommen ist und seither mit viel Fleiß und Ausdauer die deutsche Sprache erlernt. Zinab, mit ihrer Familie aus dem Irak geflüchtet und Schülerin der Übergangsklasse der Mittelschule West trat selbstbewusst auf und erzählte in der Reihe „Land und Leute“ der Freiwilligen Agentur Neumarkt von Flucht und Ankunft in Deutschland, von ihrem früheren Leben im Irak und von ihren Träumen für die Zukunft.
Gemeinsam mit ihrer Mitschülerin, der 15jährigen Saly und Ahmad, 29 Jahre und seit 2015 in Neumarkt lebend zeichnete sie ein lebendiges Bild ihrer Heimat, von Landschaft und Kultur, Familie und Religion. Etwa 40 interessierte Neumarkter, quer durch alle Altersgruppen, hörten gespannt zu und waren sichtlich bewegt von den Schilderungen der drei jungen Menschen, besonders da Saly betonte, dass sie anstelle ihres Vaters spräche und seine Motive erläutern wolle warum er sich nach langem Zögern entschlossen habe, sein Land zu verlassen – in der Hoffnung, eines Tages in Frieden und Sicherhit zurückkehren zu können.
Gelegenheit zum Gespräch gab es anschließend bei süßem irakischem Gebäck, Zeit auch, den drei jungen Referenten Fragen zu stellen. „Wir sagen Danke, dass wir in Deutschland aufgenommen wurden und in Sicherheit hier leben dürfen,“ schloss Zinab ihren Vortrag. Alois Dorner, Lehrer der Übergangsklasse, hatte viel Unterstützungsarbeit bei der Vorbereitung des Abends geleistet und war sehr zufrieden. „Für die Schüler war es eine zusätzliche Chance zum Üben und Lernen. Und die Anerkennung des Publikums hier motiviert unglaublich!“