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Jungs ticken anders als Mädchen

v.l.n.r.: Rektorin Sabine Söllner-Gsell, Dr. Cornelia Wolfgruber, Helmut Christa und Herbert Meier

v.l.n.r.: Rektorin Sabine Söllner-Gsell, Dr. Cornelia Wolfgruber, Helmut Christa und Herbert Meier

Ausschließlich Damen waren gekommen, die der Einladung von Frau Sabine Söllner-Gsell, Rektorin der Knabenrealschule Neumarkt, und von Herrn Herbert Meier, Elternbeirats-Vorsitzendem derselben Schule und Vater dreier Jungs gefolgt waren, um dem von Herrn Helmut Christa von der Hanns-Seidel-Stiftung inszenierten Vortrag "Jungs ticken anders als Mädchen", der im Bürgerhaus der Stadt Neumarkt stattfand, zuzuhören.

Die interessierte Stille während des zweistündigen Vortrags der Münchner Referentin Dr. Cornelia Wolfgruber bestätigte denn auch sogleich, dass Mädchen bzw. Frauen besser und länger zuhören, sowie Mädchen bereits im Kindergartenalter fürsorglicher seien: sie sagen "oh", wenn sie ein Baby sehen und wollen es halten, Jungs zeigten sich an dieser Stelle desinteressierter.

So erläuterte Cornelia Wolfgruber, dass die Soziologie das aggressivere Verhalten der Jungs generell und bei Wettkämpfen durch Medien und Erziehung bestärkt sehe, während die Biologie vor allem das männliche Hormon Testosteron verantwortlich mache. Auf Wolfgrubers Frage an das Publikum, wer denn die aggressivste Bevölkerungsgruppe sei, wurde auf 16-25jährige junge Männer getippt, dabei sind es einer neuesten Studie der Zentrale für politische Bildung nach 5 1/2 jährige Jungs!

Jungs setzen sich riskanteren Situationen aus und können diese auch besser bewältigen, sie haben aber 3-4 mal häufiger Unfälle im Straßenverkehr als Mädchen.

Wie man die kleinen Rowdies bändigen könne, ohne ihre positive geschlechtsspezifische Anlage zu (zer)stören, ergab sich über ihr Lernverhalten: mehr Bewegung beim Lernen sowie visuell aufbereiteter Lernstoff und ein fürsorglicheres Verhalten der Jungs untereinander zu fördern, könne die gefährliche Risikofreude in etwas ruhigere Bahnen lenken.

So ist der tiefenpsychologische Unterschied höchst grundlegend und doch simpel: Ich auch! - spürt das weibliche Baby, wenn es seine Mutter wahrnimmt und das männliche Baby erkennt: Ich anders! Damit lässt sich die unterschiedliche Entwicklung von Mädchen und Jungen sehr gut verfolgen und in der Erziehung als Willen zur Identifikation bzw. zur Unterscheidung wahrnehmen. Wenn man diesen Grundsätzen Rechnung trage, so Dr. Wolfgruber, könne man doch am besten für einen erzieherischen Ausgleich sorgen, indem man die Kinder an ihren jeweiligen Schwachstellen unterstütze: die Mädchen sollten lernen, mehr zu unterscheiden und mit Zahlen im Alltag umzugehen, während die Jungen mehr soziale Fürsorge und Gemeinsamkeit trainieren sollten.

Auf die Frage, was das Fazit aus dem Vortrag für Rektorin Frau Söllner-Gsell sei, sagte sie spontan: "Fürsorglichkeit und Bewegung - das möchte ich insbesondere an unserer Knabenrealschule verstärkt fördern!" Herr Christa von der Hanns-Seidel-Stiftung wiederum meinte: "So viele Unterschiede zwischen Mädchen und Jungs habe ich schon lange nicht mehr gehört!"

von Bürgerhaus Neumarkt

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