Erzählcafé - Leben in zwei Kulturen
„Damaskus, du wunderschöne älteste Hauptstadt der Welt. wie Phönix aus der Asche wirst du wieder auferstehen und in neuem Glanz erstrahlen“, so beginnt Sally die Erzählung über ihre Heimat Syrien. Gebannt hören die Frauen aus dem Café der Welt und die Frauen vom Projekt LEO des Gfi Neumarkt mit ihrer Lehrerin Frau Sandra Meyer zu, was Sally und Israa zu erzählen haben. Römische Theater im Palmyra, herrliche Strände in Latakia auf der syrischen Seite und Felsenlandschaft, Großtstadtflair und viele Moscheen auf der libanesischen Seite.
Der Libanon war das Zuhause von Israa und deren Familie. Früher waren Syrien und der Irak ein Land, das unter der Levante zusammengefasst war. Heute sind zwar beide Länder eigenständig, aber die Probleme in den Ländern sind ähnlich. Durch den Krieg hat sich vieles verändert. Die Familien von Israa und Sally haben sich beide nach langer Überlegung dazu entschieden, 2016 nach Deutschland zu kommen. Keine Sicherheit nach Ausbruch des Krieges, vor allem für die Kinder, und der Verlust der Arbeit waren die Hauptgründe für den langen Weg nach Deutschland.
Über viele Länder und Stationen ging der Weg, den sie zusammen meisterten, weil sie nicht getrennt sein wollten. Das Gefühl bei der Ankunft in Deutschland war komisch. Nichts war so, wie man es bisher kannte, so dass die Mädchen eher wieder in ihre Heimat zurückzukehren wollten, obwohl der Weg alles andere als leicht war. Heute aber sehen die beiden das ganz anders. Sie fühlen sich sehr wohl in Neumarkt, sind angekommen in der Gesellschaft und auch schulisch sind die beiden richtig gut. Fragt man die beiden nach ihren Berufswünschen, sind sie sich noch nicht sicher. Für beide steht aber fest, dass sie weiter machen möchten nach der 9. Klasse mit der Schule, um danach eine gute Ausbildung zu bekommen. Schließlich wollen die beiden später ihre Heimatländer wieder aktiv mit dem Wissen, dass Sie hier bekommen haben, mit aufbauen.