Finale beim Wettbewerb
Neumarkt ist in der Endrunde
Neumarkt war 2009 die erste Stadt in Bayern, die für ihr vielfältiges Engagement in diesem Bereich als Fairtrade Stadt ausgezeichnet wurde, Archivfoto: Dr. Franz Janka
Vor kurzem war die Nachricht gekommen, dass Neumarkt in die engere Wahl für den EU-Preis im Bereich Fairer Handel gekommen ist. Die Stadt steht zusammen mit Stuttgart und Bremen aus Deutschland sowie Göteborg und Malmö aus Schweden im Finale um diese europaweite Auszeichnung, die von der Europäischen Kommission vergeben wird.
Am 16. Oktober 2020 findet die offizielle Preisverleihung in Gent statt. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung, die von 10:30 Uhr bis 13:00 Uhr über die Bühne geht und live über Zoom verfolgt werden kann. Die nominierten Städte werden dabei im Rahmen dieser Videoübertragung vorgestellt. Wer Interesse hat, kann sich dafür registrieren lassen und so live dabei sein. Die Anmeldung erfolgt über den Link https://live.eventtia.com/en/445. Weitere Infos gibt es auch auf der Seite www.trade-city-award.eu.
Neumarkt war 2009 die erste Stadt in Bayern mit der Auszeichnung Fairtrade Stadt. Seither hat sie das Engagement in diesem Bereich stetig ausgeweitet und viele neue Projekte sind entwickelt worden. Daher wurde die Bezeichnung Neumarkts als Fairtrade Stadt immer wieder erneuert. Auch beim alle zwei Jahre durchgeführten bundesweiten Wettbewerb "Hauptstadt des fairen Handels" war Neumarkt über viele Jahre vorne mit dabei, unter anderem hat es dabei zweite, dritte und vierte Plätze gegeben. Im letzten Jahr schließlich wurde Neumarkt dann sogar "Hauptstadt des Fairen Handels 2019 in Deutschland". Leicht wird es Neumarkt als kleinste der Kommunen bei dem Wettbewerb nicht haben. Denn auch Bremen hat sich diesen Titel "Hauptstadt des fairen Handels" im Jahr 2011schon einmal geholt und kann wie Neumarkt viele Aktionen und Projekte vorweisen. Und auch Stuttgart kann im Bereich Fairer Handel punkten, insbesondere durch seinen Schwerpunkt auf faire öffentliche Beschaffung, eine lange Tradition im Bereich Fairtrade und mit der jährlich stattfindenden Messe "Fair handeln", die als eine der bedeutendsten internationalen Messen für global verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Handeln gilt.
Starke Konkurrenz haben die drei deutschen Städte aber mit den beiden schwedischen Endrundenteilnehmern. Göteborg kann dabei schon auf eine lange Geschichte verweisen, in der Fairtrade in der Stadtentwicklung eine Rolle spielt. Dort wurde im Jahr 1969 sogar das erste Fairtrade-Geschäft der Welt überhaupt eröffnet. Und mit der Firma "Nudie Jeans" hat eine der größten nachhaltigen Bekleidungsmarken der Welt ihren Sitz in der Stadt. Und zudem wurde die Stadt Göteborg in den letzten vier Jahren im globalen Nachhaltigkeitsindex auf dem ersten Platz geführt. Auch Malmö ist ein ernst zu nehmender Konkurrent um den Titel. Als erste Stadt in Skandinavien hat Malmö 2006 das Fairtrade Town Siegel erhalten. Zudem ist sie die erste schwedische Stadt, die seit heuer soziale Anleihen auflegt. Eine Besonderheit ist die Etablierung von fair gehandelten Kaffee in der Stadt, hier hat sich der Anteil innerhalb von nur zwölf Jahren beim Konsum von 0,5 auf 99 Prozent erhöht.
Der "EU Cities for Fair and Ethical Trade Award" wird von der europäischen Kommission an Städte vergeben, die sich für nachhaltigen Handel, bewussten Konsum und faire Produktionsbedingungen einsetzen. Sie bieten damit Chancen für Verbesserungen bei den Produzierenden und der Bevölkerung vor Ort. Der Wettbewerb wird vom internationalen Handelszentrum "International Trade Centre" durchgeführt und steht allen Städten in der europäischen Union mit mehr als 20.000 Einwohnern offen.