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Sternstunden beim Seniorenkino

Foto: Antje Neumann

Foto: Antje Neumann

Sieglinde Harres, Referentin für den Seniorenfilm beim städtischen Seniorenbeirat und Antje Neumann, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses der Stadt Neumarkt, haben eins gemeinsam: Sie zeigen gerne Filme vor Publikum, um über die Inhalte mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. Sieglinde Harres hat so bereits 2015 das „Seniorenkino“ ins Leben gerufen, Antje Neumann hat 2021 die Filmreihe „Kinokids“ für ein junges Publikum gestartet.

„Acht Geschwister“ hieß der Film, den sie gemeinsam einem älteren Publikum im vergangenen Herbst anlässlich des 14. Europäischen Filmfestivals der Generationen im Bürgerhaus vorstellten und dafür viel Applaus ernteten.

Am 27. März diesen Jahres öffneten Harres und Neumann erneut zusammen die Kinoleinwand mit dem Film „Sternstunde ihres Lebens“. Eindringlich spielt darin Iris Berben die Abgeordnete und Juristin Elisabeth Selbert, die 1948 dafür kämpft, dass der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ ins Grundgesetz aufgenommen wird.

Die Nachmittagsveranstaltung wurde nicht nur mit Kaffee und Kuchen eingeleitet, auf allen Tischen gab es punktuelle Informationen zum jahrhundertelangen Kampf der Frauen für die Gleichberechtigung: beispielsweise, dass Frauen 1918 das Wahlrecht erhielten, aber auch dass Frauen in der BRD bis 1977 noch die Zustimmung ihres Ehemanns benötigten, um arbeiten zu gehen. So kam es bereits im Vorfeld zum Film zu anregenden Gesprächen unten den fast 20 Teilnehmenden.
Die unterschiedlichen Erfahrungen und auch Empfindungen zum Thema Gleichberechtigung fanden ihren regen Austausch auch im Anschluss an den Film. Lag auf jedem Tisch auch die Frage „Sind Frauen und Männer gleichberechtigt?“ aus, so wollte Antje Neumann abschließend wissen, wie unsere Gesellschaft wohl aussähe, wenn Frauen und Männer wirklich gleichberechtigt wären. Für den Bereich der Kirche, überlegte eine Teilnehmerin, sähe diese „weiblicher“ in den Verantwortungsbereichen aus, was mehr Raum für soziale und emotionale Bedürfnisse schaffen würde.

So ist auch in einem Bericht „Wo steht Deutschland 2022 bei der Gleichstellung der Geschlechter“ vom ifo Schnelldienst vom 7. März 2022 zu lesen, „dass sich weibliche politische Führung nachhaltig positiv auf die soziökonomische Entwicklung der Gesellschaft auswirkt“, wie Forschungsergebnisse zeigen.

von Antje Neumann

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